Der Kowalczuk-Streit

Für viele Linke ist Kowalczuk eine Reizfigur. Das liegt weniger an den Inhalten der zweibändigen Ulbricht-Biographie, als an der insgesamten öffentlichen Inszenierung des Medien- und Socialmedia-Stars, der mit seinem auf die Ulbricht-Biographie folgenden Bestseller „Freiheitsschock“ seine Popularität nochmal erhöht hat. Denn in dem unendlichen Strom von Internet-Beiträgen und Auftritten auf allen weiteren Medienkanälen gibt sich K. immer wieder als fast schon militanter Antikommunist zu erkennen, der nicht nur die DDR als Diktatur geißelt, sondern dem alles suspekt ist, das den Kapitalismus nicht anhimmelt.
Umso interessanter ist es, dass er die Einladung des mit der MASCH (Marxistische Abendschule Hamburg) kooperierenden ROTEN SALON HAMBURG angenommen hat.  Dabei gäbe er einen so guten Linken ab, von mir aus gerne, wie von ihm selbst angesprochen – „Ich wollte eine DDR im Sinne Wolf Biermanns“ -, allerdings BEVOR dieser rübergemacht hat. Denn K. ist ein toller Kerl,  ein hart arbeitender, kämpferischer Typ mit hoher Bildung und toller Rhetorik und alles andere als engsternig was seine weit gestreuten Interessen anbelangt, auch die kulturellen, die er anders als viele Linke auch hat.  Jemand, der sich gleichermassen für Pat Metheney und Punk aus der DDR interessiert, kann kein schlechter Mensch sein.  Denkt, etwas naiv –  MH.

Hier nun das komplette Material zur Ulbricht-Biographie, wie ich es schon zum ersten, damals abgesagten Termin erstellt hatte, als Vorbereitung für die Veranstaltung am 25.11., weiteres steht auf der Website des ROTEN SALON, bei der Ihr Euch auch bitte anmeldet.

kowalczuk november2

2 Kommentare zu „Der Kowalczuk-Streit“

  1. Ich kenne Herrn Kowalczuk nur aus den Medien, aber schon der erste Satz in diesem Blog ist für mich ausgemachter Blödsinn: angeblich mit 12 als Offizier der NVA beworben. Normalerweise ist man in diesem Alter in der 6. Klasse, auch in der POS (Polytechnische Oberschule) der DDR und in dieser Klassenstufe gab es noch nicht mal Staatsbürgerkunde, die fing soviel ich noch weiß, in der 7. Klasse an. Ich war selber Berufsunteroffiziersbewerber und meines Wissens zufolge fing die „Werbung“ für den „Dienst fürs Vaterland“ in der 8. Klasse, also mit 14 / 15 an. Insofern finde ich seine Äußerungen schon problematisch, auch weil er keine anderen Meinungen, soviel ich mitbekommen habe, gelten läßt.

    1. Danke für die Hinweis. Insgesamt ist das ganze für mich eine sehr unerfreuliche Sache und ich hoffe, daß sich der Salon davon wieder erholt

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