Ist damit der MAC gemeint?
Lest selbst! Gemeint, bzw. angesprochen, kennen wird Rainald Goetz den Roman von Michael Hopp wahrscheinlich gar nicht. Goetz ist ein absoluter Heroe für den MAC, ein Vorbild. Und irgendwie fühlt er, der MAC, sich angesprochen von dem untenstehenden Zitat. Oder melden sich wieder von jeder Realität entkoppelte Schuldgefühle? Sofort verspricht der MAC Besserung (der Blog hier bietet ja ausreichend Gelegenheit!), bis zum Neuverfassen, total-Überarbeiten des „Mann auf der Couch“, dieses bösen Buchs.
„7. Schonungslosigkeit ist kein Konzept der Wahrheit; und exzessive Explizität dem eigenen Triebleben gegenüber, auch wenn das bei Freud aufklärerisch so angelegt ist, keine gute Methode, sich selbst und das Lebensschicksal, das einem zugelost wird, richtig zu verstehen. Michael Rutschky, Gegen Ende.“
Das Zitat ist einem Aufsatz von Rainald Goetz in der Zeitschrift „Merkur“ entnommen. *) Goetz rechnet darin bitter (aber auch lustig und warmherzig) mit der rücksichtlosen Klatschsucht ab, die aus den 2019 erschienen Tagebüchern des 2018 verstorbenen Essayisten Michael Rutschky spräche und die Goetz symptomatisch ansieht für einen bestimmten Umgang im Milieu der Spät68er-Intellektuellen. So wie das im Original gesetzt und hier genauso wiedergegeben ist, wird nicht klar, ob Goetz Rutschky zitiert oder mit der Kritik anspricht. Im Durchblättern hat der MAC die wunderbaren Sätze im Rutschky-Band nicht gefunden.
„12. Nicht schlecht über andere reden. Nicht bösartig scharf beobachten. Nicht zu viel über sich selbst nachdenken. Andere nicht zu sehr belügen oder dauerhaft täuschen.#Gefühle der Scham respektieren, im Nachdenken, im Verhalten. Die fundamentalen Fragen nicht überschlau bestürmen, sie ausreichend offen lassen. Sich selbst nicht für allzu klug halten und Klugheit nicht überbewerten. Güte ist wichtiger als Radikalität.#Trauern, Abschiednehmen, Altern, die Verschlechterungen nicht obsessiv vertiefen. Sich ändern, wo nötig, falsches Verhalten abstellen. Problem Alkohol: weg damit. Vieles, auch vor sich selbst, nicht aussprechen, schon gar nicht schriftlich festhalten. Das Denken nicht frei laufen lassen, von unschönen Gedanken wegsteuern. Größte Gefahr für Klugheit: Eitelkeit; zweitgrößte: Dummheit. REICH DES TODES. Wie ich ein paar Zeilen im Tagebuch von Teilhard de Chardin lese, 4. Februar 1916, Tagebücher I, 38.“
Dieses Zitat scheint eindeutig (entweder etwas „scheint“, oder es ist „eindeutig“ ?!?!) vom französischen Philsophen und Anthropolgen Teilhard de Chardin zu stammen, obwohl die Sprache verdächtig heutig ist. Sagte man 1916 schon „überschlau“?
Jedenfalls, tolle Zitat. Warum es gerade recht kommt? Eine der „großen“ Töchter des MAC heiratet in zwei Wochen in München. Zwar ist eine Rede des Brautvaters nicht angefragt, aber doch wahrscheinlich unvermeidlich und, ja, doch, geboten. UND DAS SOLL DER INHALT SEIN! Und, in dem der Inhalt öffentlich gelobt wird, ev. auch auf den MAC eine mässigende Wirkung entfalten … Naja, wir wollen´s nicht zu weit treiben!
*) Aus: Rainald Goetz, Moral Mazes 24. Arbeitsjournal, in: Merkur, Heft 900, Mai 2024, 78. Jahrgang, Seite 59, Nürnberg 2024